Patenbitten 150 Jahre FF Altmannstein
Eine kopfstarke Abordnung von Altmannsteiner Feuerwehrmitgliedern machte sich größtenteils zu Fuß auf den Weg in den Ortsteil Sandersdorf. Angeführt wurde der Zug von einem mit Hopfen verzierten Versorgungswagen, der mit einigen Fässern Bier bestückt war. Am Ortseingang von Sandersdorf wurde der Zug von den Kameraden erwartet.
Der Vorsitzende Roland Schlagbauer hieß die Abordnung im „mittleren Schambachtal“ willkommen. Allerdings dürfe die Ortsgrenze nicht überschritten werden, ohne zuvor eine Aufgabe zu erfüllen. Zwei Freiwillige aus den Altmannsteiner Reihen wurden gefunden, um einen Baumstamm mit einer Säge zu durchtrennen. Der Schweiß lief schnell in Strömen, bis sich Schlagbauer erbarmte und die eigens präparierte stumpfe Säge durch eine funktionstüchtige ersetzte. So konnte der Stamm in wenigen Minuten durchtrennt werden und die erste Hürde war genommen.
Angeführt von der Musik der Hagenhiller Blaskapelle setzte sich der lange Zug nun in Richtung Marienplatz in Bewegung. Dort standen schon viele Zaungäste und Zuschauer Spalier. Mit Spannung wurden die Verhandlungen fortgeführt. Der Altmannsteiner Kommandant Georg Schels trug die Patenbitte in Reimform vor, doch der Sandersdorfer Vorsitzende wusste stets eine Antwort und lehnte diese ab. Es musste zunächst erneut eine Aufgabe erfüllt werden, um sich die Patenschaft zu verdienen. Fünf Feuerwehrmitglieder mussten sich auf Saugschläuche am Boden knien und jeweils ein Glas Weizenbier in einem Zug leeren. Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass die Biergläser auf einer Holzlatte befestigt waren, die nach und nach von zwei Kameraden angehoben wurde und kein Tropfen durfte dabei verloren gehen. Diese Herausforderung wurde allerdings mit Bravour unter tosendem Applaus erfüllt.Anschließend setzte sich der Musikzug noch einmal in Richtung des endgültigen Ziels, dem Feuerwehrgerätehaus am Görzenberg in Bewegung. Wieder mussten sechs Freiwillige gefunden werden, die sich selbst die „Suppe auslöffeln mussten, die sie sich eingebrockt haben“, wie es Roland Schlagbauer nannte.
Einfach wurde es den Kameraden nicht gemacht. Jeweils zwei Personen wurden an den Händen mit Stricken zusammengebunden und mussten sich so gegenseitig mit einem Teller Nudelsuppe füttern. Die ein oder andere Spaghettinudel landete natürlich unter Lachsalven auf der Feuerwehruniform der Beteiligten.
Nach all diesen Schikanen wurde die Patenschaft dann doch noch angenommen, wobei sich beide Vereine sehr geehrt fühlten. Die Sandersdorfer brachten dies mit einem Banner zum Ausdruck, auf dem gedruckt war: „Auf guade Kameradschaft, euer Patenverein.“
Danach wurde die Nacht zum Tage gemacht und bei den reichlich vorhandenen ausgehandelten Speisen und Getränken gefeiert. Im Laufe des Abends mussten die Führungskräfte aus Altmannstein, darunter Kommandant Georg Schels, der Vorsitzende Martin Schlagbauer und Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier noch einige Quizfragen über ihren neuen Patenverein beantworten, damit sich die Vereinsmitglieder noch besser kennenlernten. Auch die Festdamen aus Altmannstein hatten sich noch etwas einfallen lassen und selbst gebundene Hopfenkränze versteigert. Der Erlös dient als Startkapital für die Festdirndl im nächsten Jahr. Dem Fest steht somit nichts mehr im Wege und der rundum gelungene Abend war ein prächtiger Vorgeschmack auf das drei Tage dauernde Gründungsfest im kommenden Juni.
Quelle: http://www.donaukurier.de/lokales/riedenburg/Altmannstein-Aufgaben-erfuellt;art602,3531062