Jahreshauptversammlung 2020
Weder die Vorsitzenden Martin Schlagbauer und Hans-Bernhard Körndl noch der erste Kommandant Georg Schels standen zur Wiederwahl, weshalb gleich mehrere Posten im Vorstand an neue Personen zu vergeben waren. Neuer Vorsitzender ist Franz Kloiber, sein Stellvertreter Christian Hummel. Kommandant ist künftig Michael Wojcik.
57 Personen fanden sich ein, um an den anstehenden Wahlen teilzunehmen und das vergangene Vereinsjahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Der scheidende Vorsitzende Martin Schlagbauer eröffnete die Versammlung mit einem Rückblick auf die Unternehmungen im Jahr 2019. Neben dem Feuerwehrball Ende Januar zeugten zahlreiche Ausflüge zum Wandern, Skifahren, zu Festen befreundeter Vereine und das Betreiben eines Getränkestandes auf dem Wintermarkt von einem regen Vereinsleben. Schlagbauer verkündete zudem mit einer Mitgliederzahl von 309 ein leichtes Plus von zwei Personen gegenüber dem Vorjahr.
Es folgte der Bericht des Kommandanten Georg Schels über Ausrüstung, Truppenstärke und die Einsätze der Feuerwehr Altmannstein im zurückliegenden Jahr. Sie kann dabei auf eine seit Jahren relativ gleichbleibende Anzahl von 39 Aktiven zurückgreifen. Diese Zahl sei zwar nicht sehr hoch, aber ihm seien 39 Mann auf die man sich im Ernstfall verlassen könne lieber als 60 Aktive, die im Alarmfall nur selten da seien, so Schels. Bei der Ausrüstung gab es 2019 Neuanschaffungen im Wert von rund 3400 Euro, unter anderem Transportkisten für Atemluftflaschen. Zudem wurden mit Unterstützung der Gemeinde vier Totmannmelder und zwei Pressluftatmer für die Ausrüstung der Atemschutzträger angeschafft. Mit Atemschutzwart Manuel Häckl stellt die Feuerwehr Altmannstein seit 2019 einen Landkreisausbilder im Bereich Atemschutz, der gemeinsam mit Michael Wojcik selbstständig Atemschutzübungen vornimmt und die Kollegen kompetent weiterbildet.
Die aufsehenerregendsten Einsätze im Jahr 2019 waren zum einen die Hilfskontingente für den Landkreis Traunstein wegen schneebedingtem Katastropheneinsatz im Januar und zwei kurze Zeitspannen mit ungewöhnlich vielen Einsätzen. So gab es in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar gleich drei Einsätze wegen blockierter Straßen durch Schneebrüche und dadurch umgeworfene Bäume. Zudem wurde die Truppe von 5. Juli bis 7. Juli in nur drei Tagen fünfmal zu Einsätzen gerufen, darunter drei Brände. Im vergangenen Jahr kamen die Aktiven der Feuerwehr auf insgesamt 1421 Einsatzstunden, begleitet von 547 Übungsstunden, was eine Summe von 1968 Stunden an freiwilligem Dienst ergibt. Am Ende seines Berichtes bedankte sich Schels für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und allen Kameraden sowie mit Kreisbrandinspektor Franz Waltl und Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier.
Waltl lobte die Feuerwehr Altmannstein als ,,sehr gut ausgebildete Mannschaft, die weiß was sie macht". Auch an der heimischen Kulisse gehe der Klimawandel nicht spurlos vorbei, wie die steigende Zahl an durch Extremwetter bedingte Einsätze im Vorjahr zeigt. Trockene Sommer mit Flächenbränden und Winter mit extremen Schneemassen, die Bäume umknicken lassen, seien dabei kein Widerspruch, machte Franz Waltl aufmerksam.
Obwohl es für niemanden überraschend kam, sorgte es dennoch für einen ruhigen Moment in der Versammlung, als Schels bekannt gab, dass er ,für eine weiter Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. ,,Zwölf Jahre als Vertreter und sechs Jahre als erster Kommandant sind genug, es wird Zeit für einen Wechsel", beschloss er seinen letzten Kommandantenbericht unter langem Applaus.
Kassier Thomas Wurzenberger legte die Einnahmen und Ausgaben des Vereins in seinem Kassenbericht offen. Auffällig waren die guten Einnahmen durch den Wintermarkt in diesem Jahr, was mit dem super Wetter an jenem Wochenende begründet wurde. Dennoch stand ein hohes, allerdings erwartetes Minus, im Bericht. Der Kassenbestand Ende 2019 beläuft sich auf 22564,59 Euro.
Der letzte Tagesordnungspunkt gehörte dem neuen Vorsitzenden Franz Kloiber, der gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Franz Waltl die Ehrungen vornahm. So erhielten die ausscheidenden Vorsitzenden Martin Schlagbauer und Hans-Bernhard Körndl die goldene Ehrennadel. Ihre Kameraden überreichten ihnen außerdem weitere Geschenke mit passenden Sprüchen. Ähnlich wie Asterix und Obelix oder Bud Spencer und Terence Hill würden Hanse und Blume, wie sie genannt werden, als festes Duo seit 40 Jahren zur Feuerwehr Altmannstein gehören, verkündete Franz Kloiber unter tosendem Jubel. Georg Schels bekam die bayerische Feuerwehrehrenurkunde in Silber für seine langjährigen Dienste überreicht. Nach über drei Stunden beendete der neue Vorstand die Jahresversammlung. Die Feuerwehr Altmannstein bleibt auch nach dem Führungswechsel für die Zukunft schlagkräftig aufgestellt, um den Menschen in der Region in der Not zu helfen.
Der erwartete Höhepunkt des Abends war die anstehende Wahl, bei der ein Großteil des Vorstands neu gewählt wurde. Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) übernahm den Vorsitz des Wahlausschusses. Unterstützt wurde er dabei von seinen beiden Stellvertretern Hannelore Eichenseher und Josef Wagner sowie von Marktrat Alfons Wittl. Per Wahlzettel wurden die Posten des ersten und des zweiten Kommandanten sowie des ersten und zweiten Vorsitzenden gewählt. Hummel wandte sich dabei vor jedem zu vergebenden Posten zunächst an das Plenum und bat um Vorschläge, wer für das Amt nominiert werden soll.
Das neue Führungsteam der Feuerwehr Altmannstein setzt sich künftig wie folgt zusammen: Als erster Vorsitzender wurde Franz Kloiber gewählt. Sein Stellvertreter wurde Christian Hummel. Das Amt des ersten Kommandanten übernimmt in Zukunft Michael Wojcik, sein Stellvertreter bleibt für eine weitere Amtszeit Markus Feßlmeier. Neuer Schriftführer ist Florian Schels. Das Amt des Kassiers bleibt in Händen von Thomas Wurzenberger, die Aufgabe der Kassenprüfer übernehmen weiterhin Mathias Hruza und Daniel Krauser. Für die Posten der sechs Beisitzer musste ebenfalls eine Geheimwahl mit Stimmzetteln abgehalten werden, da sich acht Personen darauf bewarben. Gewählt wurden Christian Pöppel, Carsten Weiner, Christian Körndl, Max Forster, Stefan Pesl und Thomas Schmidtner.
Bürgermeister Hummel gratulierte allen Gewählten und bot an, die gute und offene Zusammenarbeit weiter so zu betreiben. ,,Auch wenn bei manchem jetzt die Wehmut mitschwingt, denn die hätten alle noch gut sechs Jahre weitermachen können, ist es vielleicht am besten, jetzt zu gehen, wenn es am schönsten ist. " Mit diesen Worten schloss Hummel die Wahl.
Bericht:https://www.donaukurier.de/lokales/riedenburg/Franz-Kloiber-uebernimmt-die-Fuehrung;art602,4451884