Altmannsteiner Wehr bei Schirmherrenbitten in München – Horst Seehofer sagt sein Kommen zu
Dienstag, 10.15 Uhr. In Altmannstein machen sich zehn Feuerwehrmänner und Bürgermeister Norbert Hummel in einem Mannschaftsbus der örtlichen Wehr und einem Privatauto auf den Weg nach München. Mit dabei haben sie ein großes Stück Geräuchertes und eine noch größere Flasche Bier. „Einen Zinnteller würde er uns wahrscheinlich gleich wieder mitgeben“, mutmaßt Festleiter Florian Holzapfel. Zwar kann keiner genau einschätzen, wie viele Krüge und Teller der Ministerpräsident in der Woche überreicht bekommt, aber wahrscheinlich mehr, als er Bedarf hat. Deswegen hat sich der Altmannsteiner Festausschuss für die kulinarische Variante entschieden. Außerdem hat Karin Seehofer auch schon in der Metzgerei eingekauft, wenn sie in ihrem Haus in Schamhaupten war, das ist in der Großgemeinde bekannt.
Der bayerische Landtag empfängt die Abgesandten unter einem strahlend blauen Himmel. Unterwegs vom zügiger als erwartet erspähten Parkplatz aus begegnet dem Trupp Eva Gottstein, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler aus Eichstätt. „Die Altmannsteiner“, ruft sie aus – und lädt sich charmant gleich zum großen Fest im kommenden Jahr ein. „Und die Kinderfeuerwehr ist auch dabei“, freut sie sich noch – was die angesprochenen Männer doch leicht empört und die Übrigen den restlichen Tag erheitert.
Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel holt die Gruppe am Eingang zum Landtag ab. Eine Ausweiskontrolle gibt es nicht, „man sieht, ihr seid die Feuerwehr“, sagt der Wachtposten. Auch auf eine Untersuchung mit dem Metalldetektor verzichten die Leute am Einlass – alleine schon wegen der ganzen Abzeichen an den Feuerwehruniformen.
Im Steinernen Saal schließlich wartet die Altmannsteiner Wehr auf den Schirmherren ihres Fests. Kultusminister Ludwig Spaenle zieht ratternd einen Rollkoffer vorbei. Landtagsabgeordnete Christine Haderthauer bleibt kurz stehen und unterhält sich mit den Altmannsteinern, ebenso wie Albert Füracker, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat. Die zehn Männer in ihrer prächtigen Uniform ziehen die Blicke auf sich.
Und dann kommt Horst Seehofer um die Ecke gebogen, umringt von Pressevertretern. Die meisten von ihnen mit Fragen zum geplanten Nationalpark auf den Lippen. Doch der Ministerpräsident schwenkt gedanklich erst einmal nach Altmannstein, schüttelt Hände, freut sich gebührend über das Fresspaket aus seinem Urlaubsort. „Ich würde am liebsten sofort nach Schamhaupten ziehen und ganz dort wohnen“, sagt er, „das ist für mich das Paradies schlechthin.“ Nur seine Frau spiele noch nicht mit. „Aber irgendwann setze ich es durch“, verkündet er und lacht. Dann erzählt er von einer Bank am Radweg, auf der er gerne sitze und die Natur genießen – „dann hoffe ich, es kommt niemand“.
Als sich Florian Holzapfel bedankt, dass er am Samstagabend zum Feuerwehrfest nach Altmannstein kommen will, sagt der Schirmherr: „Das machen wir schon gescheit, da wollen wir ordentlich feiern“, und kündigt an, dass er auch am Sonntagvormittag gerne am Festzug teilnehmen will. Dabei erzählt er von einem Festzug in Schamhaupten, bei dem er mitgelaufen sei. Nur, dass der zweite Teil des Zugs seinen Einsatz versäumt habe und noch an Ort und Stelle stand, als der erste Teil bereits zurückkam. Seehofer lacht schallend, die Feuerwehr mit. Und dann sagt er doch noch kurz zwei Sätze zum Thema Nationalpark, immerhin interessiert es auch die Altmannsteiner brennend. Schließlich sind die Donau-Auen als eines von zwei Gebieten weiter im Rennen. „Einen Nationalpark muss man zusammen mit der Region entwickeln und wachsen lassen – und es ist ja nicht so, als würde man ihn nicht mehr bewirtschaften“, so der Ministerpräsident. Dann muss er auch schon weiter in den Plenarsaal zur nächsten Sitzung.
Tanja Schorer-Dremel gibt den Altmannsteinern einen kleinen Überblick über den Landtag. Besonders freut sie, dass die Pondorfer Wassergruppe nun aller Voraussicht nach in das Härtefall-Förderprogramm des bayerischen Umweltministeriums hineinkommt. Die Landtagsabgeordnete hatte sich zusammen mit Bürgermeister Hummel vehement für ein solches Programm eingesetzt und die Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben im Umweltarbeitskreis diskutiert. „Ihr habe einen coolen Bürgermeister, das muss man schon sagen“, lobt sie Hummel für sein Engagement.